In Sachen Verschlammung, der Schiedersee in Ostwestfalen/Lippe



Die anordnenden Behörden äußern sich vorsichtig (im Konjunktiv) zur Verlandung des Sees und dem beabsichtigten Umbau zu Kanal und Restsee.

Ein wirksames Mittel zum langfristigen Erhalt des Sees scheint es demnach nicht zu geben.

"... Mit dem Beschluß vom 22.11.1977 wurde die Emmertalsperre von der Bezirksregierung Detmold planfestgestellt. Nach dem Landesentwicklungsplan III aus dem Jahre 1976 liegt die Emmertalsperre in einem damals als Ferienerholungsgebiet gekennzeichneten Bereich mit der Bezeichnung "Emmertal/Schieder". Durch die Anlage dieses Stausees im Emmertal sollte eine Strukturverbesserung des gesamten ostlippischen Raumes erreicht werden. In begrenztem Umfang sollte der See zum Hochwasserschutz für die abwärts liegenden Siedlungsräume beitragen.
Wegen der Reduzierung der Fließgeschwindigkeit wirkt der Emmerstausee wie eine Nährstoff- und Sedimentfalle für den See und muß im derzeitigen Zustand regelmäßig entschlammt werden.

Wegen dieser Nachteile ist die Emmertalsperre heute sehr umstritten.

Zur Verbesserung des derzeitigen Zustandes strebt der Kreis Lippe an, den Emmerfluß in einem Kanal um den See herum zu führen. Dadurch könnten die Durchgängigkeit für die aquatische Fauna wieder hergestellt und der Sediment- und Nährstoffeintrag in den See reduziert werden. Besonders bei Hochwasser könnten Sedimente, die der Emmerfluß dann besonders zahlreich mit sich führt, in den See gelangen. Da der Fluß Niese mit ca. 8% der Wassermenge der Emmer den See mit Frischwasser versorgen soll, wären Entschlammungen des Stausees dann in größeren Abständen durchzuführen.

Die Betreiber der Emmertalsperre hat die Umleitung der Emmer in einer Vorstudie untersuchen lassen. Mit der in der Vorstudie vorgeschlagenen Lösung könnten eine ökologische Verbesserung und die Durchgängigkeit der Emmer erreicht, sowie die ständige Verschlammung reduziert werden..."


Quelle: Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Informationsschreiben vom August 2006