Natur geht eigene Wege:

Der Schiedersee verlandet, er wächst immer weiter mit Wasserpflanzen zu.
Der Freizeitsee wird ohne Zutun langfristig zu einem ökologisch wertvollen Biotop mit Auenfunktion.

Indem der Emmerfluss seine Sedimente im SchiederSee ablagert, verflacht dieser zusehens; seine völlige Verlandung ist weiterhin die Folge. Der Fluss selbst wird sich sein eigenes Flussbett schaffen, wobei der Wasserlauf wie schon heute über das Wasserkraftwerk geleitet und zur weiteren Stromproduktion genutzt wird.

Für die jetzige Seefläche ist folgendes Szenario denkbar.
Auf der verlandenden Fläche wachsen u.a. vermehrt Wasserpflanzen und Gewächse, die zur natürlichen, vollständigen Reinigung des Wassers beitragen. Ohne Zutun des Menschen entsteht hier zwangsläufig ein wertvolles Biotop mit Brutstätte und Lebensraum für allerlei Kleinlebewesen sowie zahllose Fische, Vögel und Insekten.

Mit abnehmender Versumpfung dieses Areals stellen sich mehr und mehr Feuchtwiesen ein, die man zur Erhöhung der Biodiversität sinnvoller Weise unter Naturschutz stellt. Diese dienen jetzt wie schon vor dem Bau des Sees wieder als natürliche Hochwasserrückhalteflächen und tragen somit aktiv zum Hochwasserschutz im Emmertal bei.

Das alles spielt sich aber in relativ langen Zeiträumen ab, denn je mehr sich wieder ein Flussbett ausbildet, je langsamer schreitet die weitere natürliche Verlandung der Seefläche durch Sedimentablagerungen voran.



Der SchiederSee wird auf natürliche Weise ohne jegliches Zutun zu einem ökologisch wertvollen Biotop.

Um den See herum kann alles so bleiben, wie es ist, sogar das kommerzielle Angebot der umstrittenen Funflächen der Funtastico Firma, denn wer für die Nutzung dieser fragwürdigen Spielgeräte zahlt, ist bekanntlich selber schuld. Auch der Ponyhof, der gut besuchte Wohnmobil-Park und die vielfältigen Veranstaltungen auf den Flächen, die den jetzigen See umgeben, haben ihre Berechtigung - ebenso das alljährliche Treffen junger Leute mit ihren Opel Fahrzeugen.

Weiterhin können die angelegten Wanderwege genutzt werden; die Gastronomiebetriebe am Wegesrand sollten um gute gleichbleibende Qualität und Sauberkeit in der Küche zu moderaten Preisen bemüht sein, dann hat auch das Zukunft.
Die unterschwellige Annahme, dass all der mit dem See verbundene Tourismus ausbleiben wird, ist mit nichts zu begründen. Ein zukünftiges 'Biotop im Emmertal' bei Schieder ist für Naturliebhaber bestimmt weitaus attraktiver, als ein kranker, dahindümpelnder Stausee.

Erfreulich ist, dass eine natürliche Renaturierung der Seefläche durch einfaches 'Nichtstun' erfolgen kann, was in Zeiten leerer öffentlicher Kassen einer zeitgemäßen und verfassungskonformen Handlungsweise entsprechen würde.


Die zahlreichen und schon als peinlich zu bezeichnenden Bemühungen der augenscheinlich lernresistenten Verantwortlichen, den bereits biologisch totgebaggerten SchiederSee immer wieder durch Steuergeld finanzierte, ökonomisch nicht zu verantwortende Baumaßnahmen neu aufzubauen, sind gescheitert. Es ist davon auszugehen, dass man mit dem jetzt angestrebten Verkauf des Sees und der fragwürdigen Kanalisierung des Emmerflusses (Umflutung genannt) weder einer nachhaltigen Lösung des 'Problems Schiedersee', noch dem angestrebten Ziel einer Reduzierung von Überschwemmungen am Emmerfluß näher kommt.

Warum drehen wir uns im Kreis? Lassen wir doch alles wie es ist.


Wie sagt schon Laotse:
Manchmal ist Nichtstun besser als mit viel Aufwand wenig zu erreichen.