A B G E S C H A L T E T - das Wasserkraftwerk SchiederSee
Das muß aber nicht sein, - es gibt Lösungen ...


Das Wasserkraftwerk Emmer-Stausee bei Schieder-Schwalenberg erzeugte eine elektrische Leistung von 1300 MW / Jahr. - Jetzt nach der Flussumleitung aber wird mit zwei je 6 kW starken elektrischen Pumpen sedimentbereinigtes Wasser aus dem Emmerfluss in den See befördert, zusätzlich tragen weitere Zuläufe zum Wasserstand bei. All das dient der Aufrechterhaltung des gewünschten See-Wasserstandes (Verdunstungsausgleich) und soll zudem das biologische Umkippen des Sees zur immer noch vorhandenen Kloake verhindern. Der Strom für die Pumpen wird dem öffentlichen Netz entnommen.

Im Zuge der Kanalisierung des Emmerflusses verkommt die Kraftwerksanlage (Bauj. 1996) aktuell zum technischen Museum, ein unzeitgemäßes Vorgehen!

Kraftwerk reaktivieren
Das Kraftwerk kann sofort wieder in Betrieb gehen, wenn man grundsätzlich überschüssiges Wasser vom See NICHT mehr über das hydraulisch steuerbare Wehr "entsorgt", sondern abspeichert und zur Stromgewinnung nutzt. - Das ist unter den aktuellen Gegebenheiten am See ohne besonderen Aufwand leicht konfigurierbar:

Der hydraulisch steuerbare See-Überlauf wird auf maximale Höhe gestellt, um den See zu füllen. Mit der so aufgestauten Wassermenge liegt eine gewaltige potentielle Energie an, die man zu jedem sinnvollen Zeitpunkt (Strombedarf) über das Wasserkraftwerk zu Stromgewinnung nutzt, der Seeablauf erfolgt dabei über die Kraftwerksanlage. Der Wasserstand kann bis zur Mindestseehöhe herunterge fahren werden und einem neuerlichen Aufstauen steht nichts mehr im Wege ... .

Die Steuerung dieses Systems kann vollautomatisch erfolgen und leicht überwacht werden. Der Vorteil für den See liegt auf der Hand, intensiver, besserer Wasseraustausch hin zu mehr Frischwasser. Diese Dynamik macht Sinn, denn auch heute noch gilt strenges Badeverbot.
Wie zu beobachten ist, gelangt bei Hochwasserereignissen und stärkerem Regen, genau wie schon vor dem Seeumbau, weiterhin sedimentbelastetes Flußwasser unkontrolliert in den See. Das Wasser verfärbt sich, Schwebstoffe setzen sich ab. - Entledigt man sich in diesen Fällen zeitnah einer möglichst großen verschmutzten Wassermenge, z.B., durch Wasserstandreduzierung über das Wasserkraftwerk, gewinnt man Energie und verlangsamt die natürliche Seeverlandung.

Die Geschichte zum See
Der Emmerfluss wurde im Jahr 1983 zwischen Schieder und Harzberg gestaut. An der Staumauer ergab sich eine Wasserhöhendifferenz von bis zu 10 Metern zwischen Seehöhe und dem abfliessendem Fluss. Im Jahr 1996 errichtete man ein vollautomatisch arbeitendes 0,3 MW Wasserkraftwerk. Ein großer Teil des Emmerflusses passierte hier die Turbine und wurde zur Stromgewinnung genutzt, der andere Teil des Flusswassers stürzte über das hydraulisch steuerbare Wehr an der Staumauer ungenutzt in die Tiefe, energetisch gesehen nicht von Vorteil, denn so speiste das Wasserkraftwerk weit weniger elektrische Energie ins öffentliche Netz, als es möglich wäre. Bei gewissenhafter Steuerung und optimaler Nutzung der potentiellen Energie aus dem Seewasser hätte die Anlage mehr als die doppelte Strommenge dem Netz übergeben können.

Die Kraftwerksanlage (klick Bild) liegt etwas versteckt aber unmittebar an der Staumauer auf der vom See abgewandten Seite. Das Maschinenhaus konnte bisher ganztägig kostenlos besichtigt werden. Heute sind die Fenster verklebt und der Zuweg um Gebäude ist erschwert worden. - Aktuell werden im Maschinenraum Winterstreufahrzeuge geparkt.

Warum der Kreis Lippe eine solche Anlage außer Betrieb nimmt, ist nur schwer zu verstehen. Die stillgelegte, funktionstüchtige Anlage einfach nur hinter Schlagbaum und verklebten Scheiben zu verstecken, zeugt von Desinteresse und Resignation. - Brainstorming ist angesagt, um zu erfahren, wie man das vorhandene Wasserkraftwerk trotz Seeumflutung wenigstens temporär wieder sinnvoll zur Stromerzeugung nutzen kann.

Am Emmerfluß gibt es bekanntlich zahlreiche kleine Wasserkraftwerke, die ständig erfolgreich Strom erzeugen. - Herr Johannes Lücking aus Steinheim Westf. betreibt hier erfolgreich Wasserkraftwerke in Steinheim und Wöbbel. Vielleicht sollte man ihn, da aus lippischen amtlichen Kreisen keine Anregungen mehr zu erwarten sind, mit der Wiederbelebung der Wasserkraftwerksanlage Schiedersee beauftragen.

Damit wir uns eine Vorstellung von der Wassermenge (qm/sec) machen können, die jetzt zur Energiegewinnung am Wasserkraftwerk Schiedersee ansteht, bedienen wir uns der Wasserstand Meßeinrichtung Emmer-Fluss. - (Erklärung zum Diagramm: Eine geführte Wassermenge von ü. 280 qm/sec kann im Emmerfluß nicht odnungsgemäß abfließen, es kommt zu übermäßigem Wasserstau und damit zu zerstörenden Überschwemmungen in Lügde.)

Welchen Nutzen die Wasserkraftanlage SchiederSee für die Umwelt hat wird deutlich, wenn man vergleichsweise die in einem Durchschnittsjahr erzeugte Energiemenge anstatt mit Wasserkraft durch die Verbrennung von Steinkohle hätte erzeugen müssen. - Man vermeidet damit pro Jahr folgende Nebenprodukte:

- 5600 kg So2
- 3500 kg Nox
- 35000 kg Asche und Stäube



Prinzipdarstellung des Wasserkraftwerks am Emmerstausee